missio-Präsident Msgr. HuberAn die Bundesregierung appellierte er, sich für eine friedliche und pragmatische Lösung einzusetzen. „Die Situation ist brandgefährlich. Eine militärische Auseinandersetzung würde das Land ins Chaos stürzen und fände keinen Rückhalt in der Bevölkerung. Viele waren unzufrieden mit dem gestürzten Präsidenten.“
Beim weiteren Vorgehen müsse stärker auf die Belange der Menschen vor Ort Rücksicht genommen werden. „Die Armut in Niger ist groß, es droht eine schlechte Ernte. Sanktionen, unter denen in erster Linie die Zivilbevölkerung leidet, sind der falsche Weg“, unterstrich er.
Der Warenverkehr in das auf Importe angewiesene westafrikanische Land ist aufgrund der Sanktionen durch die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS und Grenzschließungen stark eingeschränkt. Es kommt zu massiven Stromausfällen. In der Folge sind die Preise für Lebensmittel in die Höhe geschossen, teilweise kosten die Waren bereits das Doppelte. „Das trifft besonders diejenigen, die ohnehin am wenigsten zum Leben haben“, sagte der missio-Präsident.
Nachdem die EU wegen des Putsches internationale Hilfsgelder eingefroren hat, sei es umso wichtiger, über lokale Partnerinnen und Partner den Menschen vor Ort direkte Unterstützung zukommen zu lassen.
missio München fördert ein Landwirtschaftsprojekt für Frauen in dem dürregeplagten Land: In der Diözese Maradi bringen Schwestern der Ordensgemeinschaft Fraternité des Servantes du Christ auf einem landwirtschaftlichen Anwesen 200 Frauen bei, wie sie nachhaltig Getreide und Gemüse anbauen und verkaufen. Die Kinder können einen Kindergarten und eine Grundschule besuchen, die zum Zentrum gehören. Das Projekt wird jetzt verlängert.
Ausführliche Informationen zum laufenden Projekt finden Sie unter https://www.missio.com/hilfsprojekte/frauen-staerken/niger-gemuesefarm-frauen