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Ein Jahr nach Entführung: missio-Partner "Ha-Jo" Lohre freigelassen


27. November 2023
Bamako. Die Erleichterung ist groß: Nach einem Jahr Geiselhaft ist der deutsche Missionar und missio-Partner Hans-Joachim Lohre in Mali freigelassen worden. Berichten zufolge wurde er in der Nacht zu Montag mit einem Sonderflug nach Deutschland gebracht. Die genauen Umstände der Freilassung sind unklar.
© Foto: Raphael Athens

Die Freilassung von des katholischen Paters wurde am Sonntag von einem Vertreter der malischen Regierung und zwei Vertretern der Erzdiözese Bamako bekannt gegeben, wie die Agentur fides.org berichtet. Dem Vernehmen nach wurde sie der deutschen Regierung  ausgehandelt, Details sind allerdings nicht bekannt.

Zuständig für den christlich-islamischen Dialog

Lohre wurde im November 2022 in Malis Hauptstadt Bamako entführt, bevor er in der Gemeinde Kalaban Coura die Sonntagsmesse feiern sollte. Die Halskette mit Kreuz, die der aus Westfalen stammende Priester trug, wurde in der Nähe seines Autos vor seinem Haus gefunden. Anwohner hatten zuvor ein schwarzes Auto ohne Nummernschild bemerkt.

Ein Bekennerschreiben wurde nicht gefunden, Behörden gingen aber davon aus, dass er sich in den Händen der "Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime" (JNIM) befand. Sie ist für zahlreiche Verschleppungen verantwortlich. 

Zum Zeitpunkt der Entführung lebte und arbeitete der Afrikamissionar und langjährige missio-Partner „Ha-Jo“ Lohre seit mehr als 30 Jahren in Mali. Zuletzt leitete er in Bamako das islamisch-christliche Ausbildungsinstitut (IFIC-Institut), das er mit aufgebaut hatte. Im vergangenen Jahr ernannte ihn die malische Bischofskonferenz zum Generalsekretär für den christlich-islamischen Dialog.

Mehrere Priester und Ordensschwestern entführt

Der katholische Priester, der im Sommer 2022 missio München besucht hatte, berichtete im missio magazin immer wieder von den Bemühungen um den interreligiösen Dialog, aber auch von der zunehmend schwierigen Lage für Christen in Mali. Vor ihm waren mehrere Priester und eine Ordensschwester von islamistischen Terroristen entführt worden. Bislang waren besonders die Grenzregionen zu Burkina Faso und Niger im Visier bewaffneter Milizen. Anschläge oder Entführungen in Bamako galten als unwahrscheinlich.

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