Die Arbeit, die Father Christian „Toots“ Buenafe seit Jahrzehnten leistet, hat ihn schon oft an seine Grenzen gebracht. Unermüdlich setzt er sich mit der „Task Force Detainees of the Philippines“ (TFDP) für Opfer von Menschenrechtsverletzungen ein. Die TFDP wurde 1974 gegründet, als Reaktion auf die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen unter dem damaligen Präsidenten Ferdinand Marcos. Mithilfe des Kriegsrechtes ließ Marcos Senior zahlreiche Aktivisten und Andersdenkende verschwinden, einsperren oder ermorden. Die TFDP fing an, die Opfer und politischen Gefangenen zu unterstützen und die Fälle akribisch zu dokumentieren.
Auch wenn die Schreckensherrschaft von Marcos Senior 1986 endete, geht Father Toots und seinen Mitstreitern die Arbeit bis heute nicht aus: von der Regierung angeordnete Tötungen von Drogenkonsumenten und Kleinkriminellen, Berichte von Folter bei Polizeiverhören, Verhaftungen aufgrund gefälschter Beweise und Zeugenaussagen, jahrelange Inhaftierungen ohne Gerichtsurteil …: Nach wie vor gibt die Menschenrechtslage auf den Philippinen Anlass zu großer Sorge. „Manchmal macht mich das alles sehr müde“, sagt der Priester. „Aber dann denke ich an all die Opfer, an all die Ungerechtigkeiten und zwinge mich, weiterzumachen.“
Father Toots war 16 Jahre alt, als er anfing, sich politisch zu engagieren. „Ich wollte mein Leben den Armen widmen und mich gleichzeitig für Menschenrechte einsetzen“, sagt der heute 59-Jährige. „Darum habe ich mich entschieden Priester und Aktivist zugleich zu werden.“ Menschenrechtsverteidiger wie Father Toots leben auf den Philippinen gefährlich. Immer wieder erhält der Karmelitenpater anonyme Drohanrufe, Autos parken vor seiner Türe oder folgen ihm, wenn er das Haus verlässt. „Ich weiß, dass ich beobachtet werde“, sagt er. „Aber ich vertraue auf Gott und bin überzeugt, dass er mir bei dieser wichtigen Aufgabe beisteht.“
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