Zu leben und zu arbeiten, wo scheinbar Hoffnungslosigkeit herrscht. Ideen für eine gute Zukunft zu bringen, wo es angeblich keine Perspektive gibt. So erklärt der aus Bolivien stammende Salesianerpater Miguel Condo Soto seine Berufung. Die kleine Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Bosco in Damaskus leitet ein Zentrum mit Außenstellen, in denen jede Woche bis zu 1200 Kinder und Jugendliche zusammenkommen. Sie stammen aus benachteiligten, überwiegend christlichen Familien an den Rändern der syrischen Hauptstadt. Im Zentrum gibt es Sport, Musik, Theater oder Tanz. Themen aus der Bibel werden spielerisch erarbeitet. Ein geschützter Raum, in welchem Mädchen und Jungen zusammen Spaß haben oder auch mal über ihre Sorgen sprechen.
„Die Menschen in Syrien leiden“, weiß der 33-jährige Pater Miguel, der seit sieben Jahren in verschiedensten Ländern des Nahen Ostens seinen Dienst leistet und fließend Arabisch spricht. „Nach Jahren des Kriegs kämpfen viele mit ihren Erlebnissen. Zudem ist der Preis für das tägliche Brot sehr hoch; Strom gibt es kaum.“ Auch die Bildung im Land leidet: An Staatsschulen fällt oft der Unterricht aus.
Im Don-Bosco-Zentrum setzt das Team auf ein starkes Netzwerk aus den eigenen Reihen: Gut ausgebildete Studentinnen und Studenten – selbst aus der Don-Bosco-Gemeinschaft – unterrichten an den Nachmittagen die Jüngeren. „Wir unterstützen junge Menschen sozial, emotional und spirituell“, erklärt Fr. Miguel. „So können sie gestärkt ihren Alltag meistern und ihre Zukunft auf ein gutes Fundament bauen.“
Auch in den Sonntagsmessen stärkt Fr. Miguel seine Mitmenschen. Regelmäßig feiert er diese auch außerhalb des Zentrums mit Arbeitsmigrantinnen und -migranten aus Asien oder Afrika. „Aus meinen Aufgaben ziehe ich Hoffnung auch für mich und mein Leben“, sagt Fr. Miguel.