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„Wir haben eine 50.000-jährige Geschichte hinter uns“, sagt Rosa Koian. "Es kann nicht sein, dass innerhalb kürzester Zeit alles zerstört wird.“ Die Umwelt-Aktivistin, die an der Küste der Bismarcksee geboren wurde, nimmt die Veränderungen in ihrem Land schon lange wahr. Regenwald wird gerodet, um Tropenholz für den Weltmarkt zu verschiffen und Platz für Palmöl-Plantagen zu schaffen. In Minen dringen Bohrer in die Erde, um Nickel oder Kobalt zu gewinnen. Ganze Dörfer haben ihren Lebensraum verloren, zu unfairen Bedingungen. Nun soll Tiefseebergbau den Meeresboden abschürfen, um mit Manganknollen den Energiehunger einer globalisierten Welt zu stillen. Das Land, in dem die Menschen spirituell verbunden sind mit der Natur, gleicht einem Patienten.

Rosa Koian hat viele Jahre lang an der Seite Betroffener gekämpft, auch über die lokale Non-Profit-Organisation Bismarck Ramu Group. Sie hat Plakate beschriftet und Forderungen an die Regierung verfasst. Eine starke Stimme mit guten Kontakten zu den Kirchen, die sie immer wieder gerne in die Pflicht nimmt. Zuletzt verlor sie stellvertretend vor Gericht gegen ein großes chinesisches Unternehmen.

Jetzt lenkt die 58-Jährige, die an der renommierten katholischen Divine Word Universität in Madang studiert hat, ihre Kraft in neue Bahnen. Sie ist sich sicher, dass ein Umdenken in der melanesischen Gesellschaft stattfinden muss, denn: Forderungen kann nur stellen, wer weiß, wer er ist. „Wir müssen unser melanesisches Selbst wiederfinden und stärken für das Hier und Heute!“ Das tut Rosa Koian, und zwar von der Graswurzel aus. Dabei nutzt sie die neuen Medien. Mit ihren Workshops spricht sie bewusst Jugendliche an. Eine neue Generation soll Ideen entwickeln wie Zukunft im Pazifik funktioniert.

Umweltaktivistin Rosa Koian aus Papua-Neuguinea

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