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William und Michael sitzen nebeneinander im Lepradorf Agok
William und Michael, zwei betagte Menschen aus dem Südsudan, sitzen nebeneinander im Lepradorf Agok

Südsudan: Ein Bett und Nahrung für Leprakranke


Lepra ist eine Krankheit, die wir in unserer Welt kaum noch kennen. Für Menschen wie William im Südsudan bedeutet sie allerdings ein Leben voller Schmerz und Ausgrenzung.

William (Foto o. l.) erkrankte vor 25 Jahren an Lepra. Zunächst juckte seine Haut, dann schwollen seine Hände und Füße an. Seine Frau nahm die Kinder und verließ ihn. Auch seine Eltern behandelten ihn wie einen Aussätzigen. Damals dachte man noch, Lepra sei hochinfektiös.

Lepradorf Agok als Rettungsanker

Immerhin gab ihm sein Vater Geld, mit dem er auf den Weg ins Lepradorf Agok machte. William hatte gehört, dass es dort die einzige Möglichkeit gebe, geheilt zu werden.

In Agok erlebte er, dass er nicht der einzige Leprakranke war. Er erhielt medizinische Behandlung und Nahrung, eine kleine Hütte wurde sein neues Zuhause.

Welchselvolle Geschichte des Lepradorfes

Das Lepradorf Agok war in den 70ern die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe gegründet hatte. In den Jahren des Bürgerkriegs konnte die Organisation allerdings ihre Hilfe nicht aufrechterhalten. Auch Helfer, die in den unruhigen Zeiten im Anschluss kamen, blieben nicht. Die Kolonie verödete, das Krankenhaus ist heute großenteils geschlossen.

Auf sich gestellt, drohten die teils schwer behinderten Bewohner zeitweise sogar zu verhungern. William schläft seit mehr als 20 Jahren auf dem nackten Boden, nachdem marodierende Banden das Dorf überfallen haben.

„Ich bete zu Gott, dass ich eines Tages wieder in einem Bett schlafen darf “, sagt William. Sein Wunsch könnte wahr werden: Inzwischen kümmert sich die Diözese Wau um die noch immer stigmatisierten Dorfbewohner. Sie versorgen die Menschen einmal am Tag mit Nahrung.

Betten statt nackter Boden

Als nächstes wollen Schwester Bibiana Hemrom und die Gesundheitsbeauftragte Tatjana Gerber dafür sorgen, dass William und die anderen Dorfbewohner  in menschenwürdigen Unterkünften leben: Die Dächer der Hütten sollen renoviert und die einfachen Behausungen mit Betten, Kissen und Stühlen ausgestattet werden.

Die Diözese im bitterarmen Südsudan benötigt dafür allerdings Hilfe. Noch kann sie kaum eine zweite Mahlzeit am Tag – der zweite sehnsüchtige Wunsch von William – finanzieren.

Deshalb bitten wir sie: Tragen Sie dazu bei, den ausgestoßenen Dorfbewohnern ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

… sichern Essen für eine Person für einen Monat. 

… ermöglichen den Kauf von einem Stuhl, Bett und Tisch.

… finanzieren die Renovierung eines Daches.

Fotos: Jörg Böthling/missio München