Esther ist verzweifelt. Auf der Flucht vor den Rebellen im Ostkongo ist eines ihrer vier Kinder abhanden gekommen. „Ich weiß nicht, vielleicht werde ich mein Kind nie wieder sehen“, sagt sie im Gespräch mit missio-Redakteur Christian Selbherr. Er hat sie in Kampala, der Hauptstadt von Uganda, getroffen.
Dorthin fliehen Tausende Menschen, seit der langjährige Konflikt zwischen der Regierung und der Rebellengruppe M 23 eskaliert ist. Die Kämpfer, die im Januar die kongolesische Millionenstadt Goma eingenommen haben, gehen mit äußerster Brutalität vor und massakrieren auch Zivilisten.
Schlafplatz in der Kirche
Esther rettete sich mit ihren drei verbliebenen Kindern nach Uganda. Sie fand einen Schlafplatz in einer Kirche. „Wir können Gott nur dafür danken, dass wir noch am Leben sind“, sagt sie.
In ihrer Heimat hatte sie einen Stand am Markt, mit dem sie ihre Familie über Wasser hielt. Hier steht sie vor dem Nichts. Sie träumt davon, dass ihre Kinder wieder zur Schule gehen können. Erst aber bittet sie um Hilfe: „Hier fehlt uns alles. Wir haben nichts mehr zu essen.“