Emebet hat die Hoffnung nicht aufgegeben. Sie ist erst sieben – und hat doch Schlimmes erlebt. Nachdem sowohl ihre Mutter als auch ihre Großmutter gestorben waren, blieb Emebet sich selbst überlassen. Da das System in Äthiopien Waisenkinder nicht auffängt, musste das Mädchen auf der Straße leben. Emebet verwahrloste, musste sich sogar von Abfällen ernähren.
Ihr Leben änderte sich, als die Kapuziner in Harar auf sie aufmerksam wurden und sie ins Waisenhaus St. Clare aufnahmen. Wenn Emebet heute Arm in Arm mit ihrer besten Freundin Arsema über das Gelände schlendert, erinnert nichts mehr an das verwahrloste Kind mit den verfilzten Haaren.
„Ich möchte einmal Ärztin werden“, erzählt die Siebenjährige. Ein Wunsch, der nun realistisch ist! Denn Emebet geht zur Schule, sie darf Lesen und Schreiben lernen. Sie erhält gesundes Essen, Fürsorge, und sie hat ein eigenes Bett – für ehemalige Straßenkinder ein großer Luxus.