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Libanon: missio München unterstützt Nothilfe der Kirche vor Ort


10. Oktober 2024
Mit 75 000 Euro aus seinem Nothilfefonds macht missio München eine sofortige Hilfe der Projektpartnerinnen und -partner für die Vertriebenen in den besonders betroffenen Regionen im Libanon möglich. „Die Menschen haben keine andere Zuflucht mehr als unsere Menschlichkeit und unsere Kirche“, schreibt der Regionaldirektor der Organisation CNEWA, Michel Constantin, in seiner Mail an missio München. Von Beirut aus koordiniert Constantin für das Päpstliche Missionswerk Naher Osten die Nothilfe-Verteilung.
© Alix Hashisho/Xinhua

Mehr als eine Million Menschen sind inzwischen innerhalb des Libanon auf der Flucht. Das entspricht einem Fünftel der Bevölkerung. Nach Berichten der Partner in den besonders betroffenen Regionen im Süden des Landes, in der Bekaa-Ebene und der Hauptstadt Beirut bringen kirchliche Einrichtungen die vertriebenen Familien soweit möglich in Gemeindezentren und Schulen unter. Auch die Innenhöfe werden genutzt. Die Mehrheit der Betroffenen campiert bislang auf den Straßen. Sorgen bereitet den Partnern der anstehende Winter, der im Libanon Temperaturen bis zum Gefrierpunkt mit sich bringen kann.

„Es fehlt an Matratzen, an Decken und Lebensmitteln“, schreibt Constantin. Gebraucht werden außerdem Milch und Windeln für Kinder sowie Hygieneartikel. Auch Diesel für Generatoren, um Strom und Heizung sicherzustellen. „Ältere und kranke Menschen sind besonders betroffen, ebenso wie die große Zahl an Kindern. Viele von ihnen sind traumatisiert und brauchen psychosozialen Beistand.“

Humanitäre Katastrophe

Auch für sie bleiben die kirchlichen Partner an der Seite der notleidenden Bevölkerung, gerade in den täglich von Bomben bedrohten Gebieten. So berichtet Juan Carlos Fuertes Marí, Leiter der Fratelli-Bildungsangebote der La Salle Ordensgemeinschaft aus Rmeileh im Süden des Landes von einer „humanitären Katastrophe“ aber auch von großer Solidarität. Wer noch ein Dach über dem Kopf habe, nehme weitere obdachlos gewordene Familien auf. Ganz bewusst habe man beschlossen, das Schulzentrum während der Woche für zwei Stunden am Vormittag geöffnet zu halten, gerade auch weil inzwischen alle Lehrer selbst geflüchtet seien. „Wir brauchen einen Ort, an dem die betroffenen Kinder zumindest für eine kurze Zeit in einem möglichst friedlichen Umfeld zusammenkommen können.“

Schon vor dem Krieg lebten rund 70 Prozent der Libanesen unterhalb der Armutsgrenze. Gleichzeitig hat der Libanon gemessen an seiner Einwohnerzahl mehr Geflüchtete aufgenommen als jedes andere Land der Welt. Die Zahl der Christinnen und Christen im Land, das zwischen sozialen Spannungen und wirtschaftlichem Zerfall zerrieben wird, sinkt kontinuierlich. Die Folgen des Kriegs für die Menschen übersteigen die Ressourcen des Landes.

Wenn Sie den Menschen im Libanon helfen möchten:

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