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Wie die neue Wasser- und Stromversorgung das Leben erleichtert


01. Juli 2021
In einer abgelegenen Region in Madagaskar hat missio München dank der Hilfe der Spenderinnen und Spender die Wasser- und Stromversorgung mitfinanziert – den Menschen vor Ort schafft das große Erleichterung, und in einem rührenden Abschlussbericht bedanken sie sich herzlich.
© Diözese Miarinarivo

Im Jahr 2020 hat missio München in Betakilonina auf Madagaskar ein Bewässerungs- und Solarprojekt mit einer Summe von EUR 18.600 unterstützt. In dem Ort in der Diözese Miarinarivo befindet sich ein Straflager, in dem Gefangene auf dem Weg der sozialen Wiedereingliederung leben. Sie bauen Maniok und Getreide für die Gefängnisinsassen an und leben - stets unter der Überwachung des Gefängnispersonals - mit ihren Familien zusammen.

Probleme mit Strom- und Wasserversorgung

Es handelt sich um eine abgelegene, wenig entwickelte Gegend, in denen den Menschen das Allernötigste fehlt. Der zuständige Seelsorger hatte ein Projekt erarbeitet, um das Problem der Strom- und Wasserversorgung (Trink- bzw. Irrigationswasser, das unter anderem der Bewässerung dient) für diese Gefangenen sowie für die benachbarte Bevölkerung des Dorfes Antsahamanitra und die Schulkinder zu lösen.

Geplant wurden eine umweltfreundliche Lösung für ein Schwerkraft-Irrigationssystem, das die Vorteile der gebirgigen Lage von Betakilonina ausnutzt, sowie die Installation von Solarpanelen. Gut ein Jahr nach der Bewilligung war das Projekt realisiert, und wir erfuhren im Abschlussbericht von der Umsetzung und den Auswirkungen vor Ort.

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Ausgangssperre erschwert Arbeit

Der Bericht beginnt mit Psalm 138: „Der Herr wird es für mich vollenden. Herr, deine Huld währt ewig. Lass nicht ab von den Werken deiner Hände!“

Nach dieser Einleitung bedanken sich die Partnerinnen und Partner aus der Diözese Miarinarivo für die Unterstützung und erklären, dass die Corona-bedingte Ausgangssprerre die Fertigstellung während der Projektlaufzeit erschwert habe. Die Menschen vor Ort arbeiteten allerdings eifrig an der Baustelle mit, so dass am 08. Februar 2021 der Ortsbischof in Anwesenheit der lokalen Behörden, einschließlich des Leiters des Straflagers, die Einweihungsfeier zelebrieren konnte.

Positive Auswirkungen sofort spürbar

Für die Menschen vor Ort hat sich vieles verbessert: Von nun an können sich die Frauen stärker um die Hausarbeit kümmern, und die Schüler müssen nach dem Unterricht nicht mehr nach Wasser suchen.

Früher habe sie jeden Tag vier Stunden damit verbracht, sechs bis sieben Eimer Wasser für ihre sechsköpfige Familie zu holen, erzählt eine Mutter, die fünf Kinder im Straflager Betakilonina hat. Diese schwere Bürde ist jetzt beendet. Neben dem häuslichen Gebrauch wird die Wasserversorgung auch für die Tiere sowie für den Gemüseanbau benutzt.

Strom für Computer und Fernseher 

7 2021 Projekt Madagaskar 17Durch die Solarpanelen kann das Pfarrhaus elektrische Geräte wie Fernseher, Computer und Kopiergerät betreiben, die nationalen Nachrichten verfolgen und darüber hinaus einige Elektrogeräte für Mitarbeiter und Familien der Gefangenen des Straflagers aufladen.

Die Freude über die Erleichterungen sei bei der Einweihung spürbar gewesen, berichten die Partner, die allen Spenderinnen und Spendern ihre tiefe Dankbarkeit und Anerkennung aussprechen.

Aufruf zu maßvollem Umgang mit Wasser7 2021 Projekt Madagaskar

Im Einklang mit der päpstlichen Enzyklika „Laudato Si“ strich Bischof Jean Claude Randrianarisoa in seiner Ansprache heraus, wie wichtig die Wertschätzung und der Schutz der Naturressourcen sind, und bat alle, maßvoll mit dem kostbaren Wasser umzugehen: „Danken Sie Gott und den Spendern für das lebendige Wasser, das zu Ihrer Tür kommt.“

Der Bischof legte den Menschen zudem die liebevollen Botschaften von Psalm 85 zu Vergebung und Gnade sowie die des Matthäus-Evangeliums nahe: „Ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.“ (Mt 25,35-37)

„Besonders die Menschen im Straflager“, schreiben die Partner, „die wegen ihrer vergangenen Taten von der Gesellschaft abgelehnt wurden, spüren heute zu ihrer großen Überraschung, dass sie geliebt werden“.

TEXT: Luciana Borgna, Auslandsreferentin bei missio München

FOTOS: Diözese Miarinarivo

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