Um die Lebensperspektiven auf dem afrikanischen Kontinent zu verbessern, müsse die Europäische Union ihre Entwicklungshilfe mit einer klugen Handelspolitik verbinden. "Ganz konkret könnte ich mir vorstellen, dass wir die afrikanischen Länder, die sich demokratisieren, den Kampf gegen Korruption ernst nehmen und stabile staatliche Strukturen aufbauen, auch in der Handelspolitik priorisieren, um dort Investitionen anzureizen", so Weber.
Kirche als Vorbild
Gleichzeitig lobte der Politiker die Arbeit der Kirche in Afrika: "Sie hat in vielen Bereichen das Alleinstellungsmerkmal als fairer Interessensvertreter, als nicht-korrupte Institution, als Vorbild, wie eigentlich staatliche Strukturen auch ausschauen sollen. Deswegen würde ich mir wünschen, dass auch wir Europäer stark auf die Arbeit der katholischen und evangelischen Kirche bauen und sie als starken Partner dort auch fördern und unterstützen."
Über die Uneinigkeit der europäischen Länder hinsichtlich der Verteilung von Flüchtlingen zeigte sich der EU-Politiker hingegen enttäuscht: "Der jetzige Zustand ist ein Trauerspiel. Deswegen will ich ein dauerhaftes Verteilsystem, eine dauerhafte Quote in der Europäischen Union, die garantiert, dass alle ihrer humanitären Verantwortung gerecht werden." Christliche Verantwortung in unserer heutigen Zeit bedeute, globale Verantwortung zu übernehmen für die Flüchtlingsströme und eine faire Verteilung des Wohlstands auf der Welt, betonte Weber.