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Einsatz für benachteiligte Frauen in Indien


24. September 2019
Mädchen und Frauen stärken, ihnen Mut machen für ein selbstständiges und unabhängiges Leben in einer von Männern dominierten indischen Gesellschaft – das ist das Ziel von Schwester Nirmalini Nazareth. Gemeinsam mit ihren Mitschwestern der Apostolic Carmel Sisters setzt sich die Provinzoberin in ihrer Heimat Indien dafür ein, dass auch diejenigen eine Chance bekommen, die sonst vergessen und diskriminiert werden. Gemeinsam mit missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber reiste missio-Projektpatin Uschi Dämmrich von Luttitz Mitte September nach Indien und überzeugte sich vor Ort von der furchtlosen Arbeit der Schwestern.
© Antje Pöhner/missio München
missio-Patin Uschi Dämmrich von Luttitz (rechts) mit Schwester Nirmalini Nazareth

"Ich bin tief beeindruckt von dem Engagement und der Arbeit der Schwestern hier in Indien. Eine großartige Leistung! Viele Mädchen erhalten eine Chance, der Armut zu entkommen und auf eigenen Beinen zu stehen. Der Weg in die Zukunft wird geebnet“, betont Uschi von Luttitz. Die Apostolic Carmel Sisters leiten in Indien 190 Schulen, darunter die 1957 in Delhi gegründete katholische "Mount Carmel Convent School". Sie wird heute von knapp 2 000 Mädchen besucht – Christinnen, Muslima und Hindus. Die Schule nimmt auch viele Kinder aus sehr armen wirtschaftlichen Verhältnissen auf. missio München unterstützt diese Mädchen mit Stipendien.

"Die Politik zerstört viel Vertrauen"

Im Bundesstaat Gujarat haben die Schwestern ein Frauenausbildungsprojekt ins Leben gerufen. Dort werden Frauen in Schneidern, Gesundheitspflege, Lebensmittelverarbeitung, Englisch- und Computerkenntnissen geschult. "Den Schwestern ist es ein großes Anliegen, möglichst viele unterprivilegierte junge Frauen aus den Dörfern auszubilden und ihnen ein Einkommen zu ermöglichen. Selbstständigkeit ist so wichtig für ein selbstbewusstes Leben in Würde. Die Schwestern sind ein Beispiel für Selbstvertrauen durch Vertrauen in Gott", betont missio-Projektpatin Dämmrich von Luttitz.

Die Regierung unter Premierminister Narendra Modi macht es dem Engagement von Nirmalini Nazareth und ihrem Team nicht unbedingt einfach. "Seit Modi an der Macht ist, herrscht in Indien ein Klima der Angst und des Misstrauens", sagt die Schwester. Dies mache sich auch an den Schulen und in den Frauenzentren der Schwestern bemerkbar: Hindu-Schüler wollten nicht mehr wie früher üblich neben Christen oder Muslimen sitzen. Hindu-Lehrer würden nicht mehr an christlichen Feierlichkeiten teilnehmen. "Unsere Schulgemeinschaft mit allen Schülern, Lehrern und Angestellten war wie eine Familie – egal welcher Religion man angehörte", erzählt Nirmalini Nazareth mit Wehmut. "Durch die Politik wird jetzt viel Vertrauen zerstört."

Dennoch geben die Schwestern nicht auf: Gemeinsam mit missio-Präsident Huber und Projektpatin Dämmrich von Luttitz legten sie Mitte September den Grundstein für eine weitere Schule in Dharuhera, einer kleinen Stadt in der Nähe von Delhi.

TEXT: Antje Pöhner

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