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Trauer um Schöpfer der missio-Hauskapelle


28. August 2024
Die missio-Kapelle im Münchner Haus der Weltkirche ist ein theologisches, kunsthistorisches und spirituelles Unikat, das von Künstlern des Kungoni-Zentrums für Kunst und Kultur aus dem Volk der Achewa im südostafrikanischen Malawi entworfen und geschnitzt wurde. Der Gründer des Zentrums, der kanadisch-stämmige Ordensmann Pater Claude Boucher, ist jetzt im Alter von 83 Jahren gestorben.
© missio München

Werke aus dem Kungoni-Kunstzentrum sollen auch im Vatikan und im Buckingham Palace zu finden sein – sicher ist, dass ein kunsthistorisches und theologisches Unikat aus dem südostafrikanischen Malawi mitten in München zu bestaunen ist: Die Hauskappelle bei missio München war eine Auftragsarbeit zum 150. Bestehen des Internationalen katholischen Hilfswerks missio München.

Verschmelzung malawischer Kultur und christlicher Elemente

8 2024 Tod Claude Boucher Kapelle Mission aktuell 1989"Die Schnitzkunst ist ein gelungenes Beispiel für ein modernes Missionsverständnis, da hier traditionelle malawische Kultur und christliche Elemente zusammenfinden. Wir werden hineingenommen, wie christliche Werte sich mit dem Leben im Volke der Achewa verbinden. Dies geschieht in einem Miteinander und leitet unser Handeln bis heute. Die missio-Kapelle, die 1988 von Kardinal Friedrich Wetter feierlich eingeweiht wurde, ist seitdem der Mittelpunkt unseres Hauses", betont missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber.

Die Kapelle zeigt christliche Motive in einer anderen Kultur: So ist der Versammlungsraum der Gemeinde als Heiliger Wald der Achewa gestaltet. Dieser Heilige Wald ist Ort des Lebens für Pflanzen, Tier und Mensch. Umrahmt von den Bäumen – dem Zyklus des Lebens – prägen der als Opferhütte gestaltete Altar, der Altarleuchter, der Christusbaum sowie Ahnenbäume den Raum.

Gegenwart Gottes wird erfahrbar

"Die Lebensleistung von Pater Boucher ist enorm: Er hat die Menschen, mit denen er gelebt hat, zu Meistern des Kunsthandwerks gemacht. Den Wert ihrer Traditionen, Riten und Kulturen hat er sichtbar gemacht und für die Nachwelt bewahrt. Hier in der missio-Kapelle finden sich christliche Motive und ihre Botschaften in völlig anderer Weise wieder als wir das sonst gewohnt sind. So wird für die Feier der Gottesdienste, das Gebet und die Meditation eine geweitete Dimension der Gegenwart Gottes für die Besucher erfahrbar", sagt missio-Präsident Monsignore Huber. "Das schätzen die Menschen und so zieht die Kapelle zahlreiche Besucher ins Haus der Weltkirche."

Pater Claude Boucher stammte aus Kanada, kam 1967 nach Malawi und blieb - abgesehen von Studienaufenthalten - für den Rest seines Lebens in dem afrikanischen Land. Der den Missionaren Afrikas, den so genannten Weißen Vätern, zugehörige Ordensmann trug stolz den Namen Chisale, den ihm die Ethnie der Achewa verliehen hatte. Das von ihm gegründete Zentrum bewahrt das Kulturerbe der Achewa, Ngoni und Yao und sichert zugleich den Einheimischen ein Einkommen.

Gelegenheit zur Besichtigung ist die nächste Kapellenführung „Christlich glauben in Malawi“ am Donnerstag, 17. Oktober 2024 oder die Mitfeier einer der Gottesdienste in der missio-Hauskapelle, jeweils mittwochs um 8.30 Uhr.

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