Nach einigen Monaten Feuerpause ist nun der bewaffnete Konflikt in der äthiopischen Region Tigray wieder aufgeflammt. Die Provinzhauptstadt Mekele ist bombardiert worden, unter anderem wurden ein Krankenhaus getroffen. Auch Kinder sind wohl unter den Todesopfern.
Im Auftrag der äthiopisch-katholischen Kirche schreibt eine Ordensfrau, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben muss: ,,Im Namen der Armen bitten wir Sie, dafür zu werben, dass dieser Wahnsinn ein Ende hat. Ihre Hilfe wird im Moment dringend gebraucht.“ Seit Monaten sind Straßen, Telefonnetze und Stromleitungen zerstört. Die Salesianer Don Boscos berichten an ihre Unterstützer, dass sie schmale Korridore nutzen können, um Hilfsgüter wie Weizen, Reis, Nudeln und Speiseöl zu den Menschen zu bringen.
Mitte September bot die Rebellenbewegung TPLF nun an, auf ein Friedensangebot der äthiopischen Regierung einzugehen. Doch das setze voraus, dass gegenseitig alle Kampfhandlungen eingestellt würden. Für den Angriff auf Mekele wird das Militär der Regierung in Addis Abeba verantwortlich gemacht.
Unterdessen berichtet die Schwester aus Tigray weiter: ,,Auch wenn wir demnächst vollständig von jeder Kommunikation abgeschnitten sein werden, so sollen Sie doch wissen, dass wir unser Bestes tun, um unseren Gemeinden durch unser Gebet und unser Engagement beizustehen. Wir werden jede nur erdenkliche Möglichkeit dafür ausschöpfen.“ Dann endet die Nachricht.