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Libanon: missio-Projektpartner bleiben vor Ort


25. September 2024
Angesichts der Welle von Angriffen und Bombardierungen im Libanon seit vergangenem Montag (23. September) berichten missio-Projektpartnerinnen und Partner von Angst und Verzweiflung. "Wir waren die ganze Nacht auf den Straßen und haben Wasser und Lebensmittel verteilt. Viele der Familien haben ein Familienmitglied verloren, das tot oder vermisst ist. Ihre Häuser sind zerstört, sie sind beunruhigt, und viele suchen am Strand Schutz und warten auf den nächsten Schritt“, berichten kirchliche Partner aus dem Küstendorf Rmeileh im Bezirk Chouf.
© Jörg Böthling/missio München

Auch in Dörfern, die noch nicht beschossen wurden, herrscht den Angaben zufolge große Angst, da die Einschläge aus den umliegenden Dörfern zu hören sind. Die Sacred-Heart-Sisters (Schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu) betreiben im Südlibanon eine Schule im Dorf Ain Ebel, die christliche und muslimische Schülerinnen und Schüler aus den umgebenden Dörfern aufnimmt. „Die Raketen schlagen direkt neben uns ein, das Kloster wackelt“, schildert Schwester Maya Beiano die Situation. Die Ordensfrau will vor Ort bleiben: „Solange es in dem Dorf ein Kind und eine Mutter gibt, werde ich meine Mission aufrechterhalten." Die Menschen, die aus den beschossenen Dörfern fliehen, sind in Panik. Teilweise müssen sie getötete Familienmitglieder ohne Beerdigung zurücklassen, um sich selbst und andere Familienmitglieder zu retten.

Städte im Kriegszustand

Dramatisch ist die Lage auch in der Küstenstadt Tyros. So berichtet der griechisch-katholische Priester Marios Khairallah, dass sich die Stadt im Kriegszustand befinde. Der Hauptzugang werde bombardiert und sei zerstört. „Menschen, die aus ihren Häusern fliehen wollten, saßen über Nacht fest und warteten auf die Beseitigung der Trümmer.“ Die Erzdiözese Tyros habe 250 Menschen muslimischen Glaubens aufgenommen, die die Nacht unter miserablen Bedingungen verbrachten. Der Bedarf an Lebensmittel- und Hygienepaketen und weiteren Hilfsgütern sei „enorm“.

In seiner Kampagne zum Monat der Weltmission 2023 hatte missio München im vergangenen Jahr den Nahen Osten in den Blick genommen. Dabei waren Projektpartnerinnen aus dem Libanon zu Gast in Bayern und der Pfalz und berichteten über die angespannte Lage vor Ort. Seit vielen Jahren fördert missio München die Arbeit seiner Projektpartnerinnen und Projektpartner im Libanon, die vor Ort Schulen, Schutzhäuser für bedrohte Frauen und Aufnahmezentren für Migranten betreiben, sowie angesichts der desaströsen wirtschaftlichen Lage mit Hilfs- und Hygienepaketen an der Seite der Ärmsten stehen.

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