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missio-Botschafterin Uschi Dämmrich von Luttitz besucht Waisenhaus in Äthiopien


20. August 2024
TV-Moderatorin Uschi Dämmrich von Luttitz war vor Ort im Waisenhaus St. Clare in Harar im Osten Äthiopiens. Sie berichtet von ihren Eindrücken und bittet um Unterstützung für die Jungen und Mädchen.

Nach den Philippinen, Äthiopien und Indien hat mich mein Weg als missio-Botschafterin im Mai dieses Jahres erneut in das ehemalige Kaiserreich Äthiopien geführt. Nach der Zeit des legendären Kaisers Haile Selassie ist das Land inzwischen eine föderalistische Republik. Der aktuelle Regierungschef Abiy Ahmed Ali wurde zunächst mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet und ist mittlerweile wegen seines Vorgehens im Bürgerkrieg in der Region Tigray heftig umstritten. Wir konnten uns vor Ort aus erster Hand informieren. 

Zusammen mit missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber ist unsere erste Station die Kapuziner-Pfarrei "Holy Saviour" in der Hauptstadt Addis Abeba. Am Vormittag unserer Ankunft lädt uns der Erzbischof von Addis Abeba, Kardinal Berhaneyesus Souraphiel, spontan zum Kaffee ein – wir erleben, dass Kardinäle in afrikanischen Ländern einen unkomplizierten Umgang pflegen. 

8 2024 Uschi von Luttitz im Waisenhaus in Aethiopien2Vor dem Abflug tags darauf nach Dire Dawa in den Osten des Landes, können wir der langjährigen missio-Projektpartnerin Schwester Meskel Kelta dringend benötigte Medikamente für ihre Gesundheitsstationen im Süden übergeben – eine davon in Taza haben wir zuletzt 2018 besucht.

Waisenhaus St. Clare: Bildung für verlassene Mädchen und Jungen

In Dire Dawa werden wir abgeholt vom Bischof der dortigen Diözese Harar, Angelo Pagano, und Generalvikar Father Endrias Woldetinsare. Nach einer zweistündigen holprigen Fahrt ins Hochland, die der Bischof wie ein Ralley-Fahrer meistert, erreichen wir die Stadt Harar. Die Altstadt von Harar erscheint wie aus einem Bilderbuch. Sie wurde von der Unesco zum Weltkulturerbe erhoben, und dennoch zählt die Region Harar zu den besonders entwicklungsbedürftigen Gegenden Äthiopiens. Die Menschen bewirtschaften das nur wenig fruchtbare Ackerland und leben von den kargen Erträgen. Armut ist weit verbreitet. Zahlreiche Eltern können ihre Kinder nicht ausreichend mit Nahrung und Kleidung versorgen und keinen Halt geben. Manche Kinder verlassen ihre Familien und leben auf der Straße. Sie  sammeln Abfall, stehlen oder schließen sich kriminellen Banden an, um zu überleben.

Das Waisenhaus St. Clare hilft diesen Kindern. Es ist ein Ort der Hoffnung und braucht dringend Unterstützung. Deshalb wird es missio München seinen Spenderinnen und Spendern als diesjähriges Weihnachtsprojekt vorstellen. Ich darf dafür die Patenschaft übernehmen und mithelfen, dass den Kindern bestmöglich geholfen wird. 

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42 Kinder und Jugendliche, deren Eltern nicht für sie sorgen können oder verstorben sind, leben hier derzeit. Zwei Schwestern und Köchinnen kümmern sich um das Wohl der Kinder. Unterbringung, Kleidung, regelmäßige Mahlzeiten, sowie gesundheitliche und medizinische Versorgung sind garantiert. Viele Kinder erleben hier zum ersten Mal, was es bedeutet, ein eigenes Bett zum Schlafen zu haben und regelmäßiges Essen. Um eine gute Schulbildung zu ermöglichen, übernimmt St. Clare das Schulgeld und stellt alle Schulmaterialien zur Verfügung. Familiäre Strukturen und eine gute Ausbildung bieten hier die Voraussetzungen, um später ein unabhängiges Leben führen zu können.

„Sie haben ihren Platz gefunden“

Es ist schön zu erleben, welche Freude die Kinder und Jugendlichen in St. Clare ausstrahlen. Sie haben ihren Platz gefunden. Und dann dieses Mädchen, das mir beim gemeinsamen Mittagessen ihre Tasse Wasser zuschiebt, weil sie merkt, dass ich durstig bin und nichts zu trinken vor mir habe. So viel Aufmerksamkeit und das Erkennen, was der andere gerade braucht, das sind die Kleinigkeiten, mit denen das Leben gemeistert wird. Der Junge, der mich zu sich zieht. Das Mädchen, das mich beobachtet und spontan umarmt. Das sind Augenblicke, die ich nie vergessen werde! 

8 2024 Uschi von Luttitz im Waisenhaus in Aethiopien4Ich kann mich in Harar erneut davon überzeugen, dass missio München eine hervorragende Arbeit leistet zusammen mit Projektpartnerinnen und -Partnern vor Ort und was es bedeutet, ein gut funk tionierendes Netzwerk zu haben. Diese Kinder haben hier eine Chance auf Zukunft! Möglich gemacht wird aber alles nur durch die Hilfe der Spenderinnen und Spender. Der Abschied von den Kindern nach drei Tagen in St. Clare fällt mir schwer. Ich gebe jedem Kind die Hand und ich weiß, es ist eben dann doch eine Begegnung, die wahrscheinlich nur einmal stattfindet. Ein Teil meines Herzens bleibt zurück, aber ich kann ja was tun, „I will collect for you.“ 

Wir alle, jeder und jede von uns, können die Welt jeden Tag ein kleines bisschen besser machen. Ob der Beitrag, den wir dazu leisten, vermeintlich klein oder groß ist, spielt dafür letztlich gar keine Rolle. 

ZUR PERSON
Uschi Dämmrich von Luttitz ist Moderatorin und bekannt durch Sendungen wie „Uschis VIP-Gärten“ oder „Wir in Bayern“ im Bayerischen Fernsehen. Aufgewachsen in München besuchte sie die St. Irmengard-Schule der Armen Schulschwestern in Garmisch-Partenkirchen. Nach dem Abitur am Bertolt-Brecht-Gymnasium in München studierte sie Erziehungswissenschaften und Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Uschi von Luttitz lebt gemeinsam mit ihrem Mann Eckart  auf einem Gutshof im Mangfalltal. Sie hat zwei erwachsene Kinder. Seit vielen Jahren setzt sich Uschi Dämmrich von Luttitz als Patin und Botschafterin für missio-Projekte in Afrika und Asien ein.

Hier können Sie das Waisenhausprojekt in Harar unterstützen>>

 

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