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"Eine der größten humanitären Katastrophen"


18. Juni 2024
"Wir wollen den Weltflüchtlingstag zum Anlass nehmen, um die dringend notwendige Aufmerksamkeit auf die dramatische Lage der Flüchtlinge aus dem Sudan zu lenken, die im Nachbarland Südsudan gestrandet sind", betont missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber. Bis zu 2000 Menschen erreichen täglich die Grenzstadt Renk im Südsudan. Sie kommen aus dem Sudan, wo seit April 2023 grausame Kämpfe toben und fast das ganze Land zerrissen haben. „Es ist eine der größten humanitären Katastrophen unserer Zeit.“
© Jörg Böthling

"Das Auffanglager bei Renk sollte eigentlich nur zum Übergang dienen. Doch nun ist es zur Zuflucht von zehntausenden Menschen geworden - auf nicht absehbare Zeit", fügt Monsignore Huber hinzu. missio-Projektpartner vom Jesuitenflüchtlingsdienst (Jesuit Refugee Service, kurz JRS) stehen den erschöpften Menschen bei in den Flüchtlingscamps bei. "Die Menschen hier sind in großer Not", sagt André Atsu Agbogan, Direktor des JRS für Ostafrika. "Die Geflüchteten brauchen dringend Essen, neue Kleidung und ein Dach über dem Kopf."

Die Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee in Khartoum und der abgespaltenen "Rapid Support Force" begannen im April 2023. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind bis heute mehr als neun Millionen Menschen aus dem Sudan auf der Flucht, sowohl innerhalb wie außerhalb des Landes. Hunderttausende sind außer Landes geflohen, die meisten in den Tschad und in den Südsudan.

missio München unterstützt seit Beginn der Krise im April 2023 die Arbeit des JRS in der Grenzstadt Renk. JRS-Direktor André Atsu Agbogan bittet dringend um weitere Hilfe: "Ich appelliere an die internationale Gemeinschaft, diese Krise, die viel zu wenig Beachtung findet, ganz nach oben auf die Agenda zu setzen. Die Not der Menschen ist sehr, sehr groß." Die missio-Partnerinnen und -Partner vom JRS kümmern sich um die besonders gefährdeten Menschen: Schwangere Frauen, Männer und Frauen mit körperlicher oder geistiger Behinderung. Auch viele Verwundete, die im Krieg durch Landminen verletzt worden sind, gehören dazu. Der JRS steht ihnen mit psychologischer Betreuung zur Seite, damit sie die schlimmen Erlebnisse verarbeiten können. Auch Physiotherapie hilft den Menschen in dieser Gegend, in der es kaum ärztliche Versorgung gibt.

Mit der Aktion Vergessene Krisen nimmt missio München zusammen mit mehr als 30 deutschen Hilfsorganisationen und dem Auswärtigen Amt in Berlin weltweite Krisengebiete in den Fokus, die sonst nur wenig Aufmerksamkeit erhalten.

missio-magazin-Redakteur Christian Selbherr ist im Frühjahr nach Renk im Südsudan gereist. Seine Reportage "Geflohen, gestrandet und gefährdet" lesen Sie im aktuellen missio magazin. 

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