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  • Zukunft für Syrien
    Bildung für Kinder und Jugendliche in Damaskus

Der Krieg ist ihr täglicher Begleiter


Katia Sioufi hat überlebt. An manchen Tagen haben Sekunden darüber entschieden, ob sie oder ein anderer auf dem Bürgersteig vor dem Schultor leblos liegenbleiben sollte. Bilder, die die heute 23-Jährige für immer mit sich tragen wird. Bilder eines Krieges, der ihre Heimat, ihr Leben und ihre Zukunft für immer verändert hat.

13 000 Kinder und Jugendliche wurden im Syrienkrieg getötet.
Mindestens, so schätzen die Vereinten Nationen.

Katia war elf Jahre alt, als der Krieg begann. Er hat ihr viele Freunde genommen. Ihre Familie ist zumindest äußerlich unversehrt geblieben – Vater Elias, Mutter Violet, der jüngere Bruder Georges. Die ältere Schwester Maria hat Syrien schon lange verlassen.

Katia wohnt mit ihrer Familie in Jaramana. Der krisengeschüttelte Vorort war einst schwer umkämpft und ist heute Zuflucht für viele palästinensische und irakische Flüchtlingsfamilien. Nicht selten leben Familien hier in illegal hochgezogenen Bauten. Am Rande der Stadt beginnen die Slums, wo Kinder Müllberge am Straßenrand nach Essen durchforsten.

Katias Mutter erzählt uns: „Was wir verdienen reicht kaum mehr zum Leben. Vor dem Krieg konnten wir Katia auf eine private Schule schicken. Wir können unsere Kinder nicht mehr so unterstützen, wie wir das eigentlich möchten.“

Dass Katia die Hoffnung nie verloren hat, verdankt sie vor allem dem Kinder- und Jugendzentrum der Salesianer Don-Bosco.

Katia hat der Perspektivlosigkeit getrotzt. Dank der Unterstützung von missio ist sie den Kriegswirren unversehrt entkommen und studiert nun Informationstechnologie in Damaskus. Die Salesianer haben mit Hilfe von Spenden ein weiteres Haus in Jaramana angemietet. Hier bekommen Schulkinder täglich Nachhilfeunterricht in Mathe, Arabisch, Englisch, Physik und allem was sonst noch so anfällt. Denn der Unterricht in Syrien ist – wenn er überhaupt stattfindet - meist wenig anspruchsvoll.

Lehrkräfte sind die „Ehemaligen“, Studierende wie Katia. So kehrt sie täglich zurück in ein Umfeld, das ihr Sicherheit und Zuversicht beschert. Katia gibt so etwas von dem zurück, was sie durch die schweren Zeiten getragen hat.

In ihrem Unterricht kann sie mit ihrer lebensfrohen, positiven Art nicht nur ein Stück Hoffnung weitertragen, sondern finanziert dadurch auch ihr Studium und steuert etwas zu dem Lebensunterhalt ihrer Familie mit dazu.

Das Kinder- und Jugendzentrum der Salesianer Don-Bosco

1.200 Kinder aus den sozialen Brennpunkten von Damaskus, im Alter von acht bis 25 Jahren, steuern wöchentlich diesen sicheren Hafen an. Viele von ihnen sind schwer traumatisiert.

Neben den vielfältigen Freizeitangeboten wie Kicken, Theater spielen, Musizieren, bekommen sie hier die Chance für ein paar Stunden die Bilder des Krieges zu vergessen, ihrem oft trostlosen Alltag zu entfliehen und einfach Kind sein zu dürfen.

Auch erhalten sie eine kleine Mahlzeit und haben hier die Möglichkeit um zu Lernen. Denn die Räumlichkeiten sind beheizt und haben Strom, was in Syrien keine Selbstverständlichkeit ist. Nicht selten finden im Zentrum auch die Kinder der benachbarten Grundschule Unterschlupf, wenn bei ihnen – wie so oft – der Unterricht ausfällt. Finanziert wird das Zentrum mit Hilfe der Spenderinnen und Spender von missio München.

Das Zentrum bietet ihr außerdem ein ideales Lernumfeld für ihr Studium. Hier lernt sie für Examen und schreibt Hausarbeiten. Denn es gibt beheizte Räume und täglich mehrere Stunden Strom, von dem sie zuhause nur maximal 1,5 Std. am Tag hat.

Bei uns können die Kinder und Jugendlichen für ein paar Stunden die Sorgen des Alltags hinter sich lassen und sich stärken.“

Miguel Angel Condo Soto, Salesianerpater im Kinder- und Jugendzentrum Don-Bosco

Bitte helfen Sie uns die wichtige Arbeit von Katia und Leen finanziell zu unterstützen und schenken den Kindern und Jugendlichen in Syrien Hoffnung und Perspektiven für eine sorgenfreie Zukunft in ihrer Heimat!

…ermöglichen den Kauf von Stiften und Heften.

…versorgen die Schülerinnen und Schüler mit regelmäßigen Mahlzeiten.

kostet ein sicheres Umfeld und Spielmöglichkeiten.

Bedarf für Kinder und Jugendliche weiterhin hoch

Aktuell bietet das Zentrum Platz für 250 Kinder. Leen Abou Sekka – auch eine Ehemalige wie Katia – leitet das Haus in Jaramana und erzählt uns: „Wir könnten uns um noch so viel mehr Kinder und Jugendliche kümmern. Die regulären Schulen in Syrien haben kein gutes Niveau. Außerdem geht es vielen Mädchen und Jungen nicht gut. Sie haben schlimme Dinge erlebt. Einige stottern, manche sind gewalttätig, andere ziehen sich komplett zurück. Der Krieg wirkt nach bis heute.“ Leen bräuchte mehr Platz und ein größeres Team um mehr Kinder betreuen zu können und ihnen durch Bildung Perspektiven zu geben. Doch das Geld hierfür fehlt an allen Ecken.

Zwei Millionen Kinder ohne Zugang zu Bildung

Unzählige Schulen in Syrien wurden im Krieg zerstört. Unterricht findet häufig nicht statt, weil Lehrerinnen und Lehrer aus Syrien geflüchtet sind. Und einige junge Menschen haben schlichtweg keine Zeit zur Schule zu gehen, weil sie arbeiten müssen um ihre Familien finanziell unterstützen zu können. Das Erdbeben das im Februar des Jahres das Land erschütterte, verschlimmert die Situation vielerorts immens. Eine ganze Generation junger Menschen in Syrien steht vor den Trümmern ihrer Zukunft.

Fotos: missio München

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